Hauskatzen brauchen ihre Zähne heutzutage immer seltener um Beute, wie Mäuse oder Kleinvögel, zu fangen, zerkleinern und fressen. Vor allem Wohnungskatzen können deshalb Probleme mit den Zähnen bekommen – was häufige Besuche beim Tierarzt oder sogar die Entfernung der Zähne zur Folge haben kann. Mit der richtigen Ernährung, ein paar Hilfsmitteln und regelmäßigen Kontrollen von KatzenhalterIn und Tierarzt kann man aber Problemen gut vorbeugen oder sie rechtzeitig behandeln.
Schon gewusst? Katzen werden ohne Zähne geboren. Die 26 Milchzähne werden dann im Alter von ca. 4 Monaten durch 30 permanente Zähne ersetzt.
Wendy und Emily - meine zwei Stubentiger - hatten beide schon ziemlich früh Probleme mit ihren Zähnen. Zahnstein und Zahnfleischentzündungen waren die Folge und bei ein paar Zähnen half letztendlich nur noch die operative Entfernung durch den Tierarzt. Damals wusste ich leider noch nicht wie wichtig eine gesunde Ernährung auch für die Zähne von Katzen sein kann. Seither habe ich einiges verbessert und meinen zwei Lieblingen geht es viel besser.
Anzeichen für Parodontalerkrankungen können sein:
- vermehrtes Speicheln
- unangenehmer Mundgeruch
- auffällig häufiges Putzen des Maulbereichs
- deutlich gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch
- gelblicher, harter Belag auf den Zähnen (Zahnstein)
- Veränderung des Fressverhaltens bis hin zur Gewichtsabnahme
- plötzlich Schwierigkeiten Trockenfutter/Leckerlis zu zerbeißen
Damit es bei Deiner Katze nicht so weit kommen muss, hier ein paar Tipps wie die Zahngesundheit und die Ernährung zusammenhängen:
In der Natur würden Katzen ihr Gebiss „reinigen“ indem das Zerteilen der ganzen Beute automatisch zum Zahnabrieb führt. Deshalb ist es sinnvoll, Wohnungskatzen ab und zu Fleischstücke (zum Beispiel rohes Gulaschfleisch, nicht kleingeschnitten) zu geben. Manche Katzen, die nur Trockenfutter bzw. Fertigfutter kennen, wissen vielleicht nichts damit anzufangen und spielen nur damit, so wie es zu Beginn bei meinen Katzen der Fall war. Aber normalerweise freuen sich Wohnungskatzen über die Abwechslung und es ist auch eine tolle Beschäftigung, denn an so einem Stück Rindfleisch haben sie etwas länger zu beißen.
Leider hört man heutzutage noch zu oft, dass Trockenfutter gut für die Zähne sein soll. Bitte vergiss dieses Marketing-Argument! In Wahrheit ist das so als würden wir Kekse essen anstatt unsere Zähne mit einer Zahnbürste zu putzen. Reste des Trockenfutters weichen schnell auf, bleiben in den Zahnzwischenräumen kleben und führen damit erst recht zu Problemen.
Die Häufigkeit der Fütterung ist auch wichtig. Es entspricht zwar der Natur der Katze, mehrmals am Tag kleinere Portionen zu fressen, aber die Fresspausen dazwischen sind sehr wichtig um Zahnproblemen wie Zahnstein vorzubeugen. In diesen Stunden, in denen nicht gefressen wird, hat der Speichel eine wässrigere Zusammensetzung und trägt somit zur Zahnreinigung bei. Also lieber nicht die halbvollen Futternäpfe den ganzen Tag lang stehen lassen (oder noch schlimmer: rund um die Uhr Trockenfutter zur Verfügung stellen).
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